5.6.14

[ #malerei ] Grundsteinlegung für die Moderne.

Nach langen Jahren des Umherirrens als Student, Prediger und Kunsthandelsangestellter wird die Malerei für Vincent van Gogh die Möglichkeit, seine Verletztheit und seine Lebenslust, seine Kompromisslosigkeit und die Unmittelbarkeit seiner Empfindungen auszudrücken. 

Es ist, als ob die Gesellschaft ihn derart an den Rand gedrückt habe, dass die Kunst zur Religion und zum Ausweg wird. Dabei suchte er auch dort die Gesellschaft, aus der er weggedrängt wird. Er - der als Kunsthandelsangestellter der Firma Goupil & Sohn in Den Haag, London und Paris mit Reproduktionen alter Meister wie Vertrauten lebte - zeichnete und kopierte, was ihm gut erschien, die Bilder des Franzosen Millet etwa, auch Rembrandt und japanische Farbholzschnitte.


Doch auch dort will man ihn nicht. Mit unerhörter Dynamik begibt er sich in der Folge in seinen Bildern auf die Suche nach sich selbst. Sein Leben kennt bittere Einsamkeit, barbarische Armut, verschwenderische Hingabe und intensives Leiden. Es ist der Beginn seiner letzten zehn Lebensjahre, die uns mit vielen Details bekannt sind, in denen er fast sein ganzes heute erhaltenes künstlerisches Werk schafft. Er legt damit den Grundstein zur Moderne.

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