10.6.14

[ #satire ] DJ Schalk: Kladderadatsch

1848 gründet der Possendichter David Kalisch (Pseud.: D.J. Schalk) zusammen mit dem Verleger A. Hofmann die Zeitschrift Kladderadatsch. Von den drei Gelehrten des Kladderadatsch war er neben Ernst Dohm und Rudolph Löwenstein wohl der produktivste. 

Das erste Heft der Satirezeitschrift Kladderadatsch erschien am 7. Mai 1848 in Berlin. Kalisch verfasste das gesamte erste Heft. Die Erstauflage von 4.000 Stück war bereits nach 24 Stunden verkauft. Der schnelle Erfolg des Magazins ermöglichte die Einstellung zweier weiterer Autoren, Ernst Dohm und Rudolf Löwenstein. Zusammen mit dem Zeichner und Karikaturisten Wilhelm Scholz wurden diese unter dem Namen "Gelehrte des Kladderadatsch" in Berlin berühmt und das Magazin blieb für viele Jahre eine Gemeinschaftsarbeit dieser Vier. Die Artikel wurden in der frühen Zeit nie mit Namen gezeichnet.


Laut Duden bedeutet Kladderadatsch: "umgangssprachlich für Durcheinander nach einem Zusammenbruch, Skandal, Geräusch". Es ist überliefert, dass Kalisch, der gerade über den Inhalt des ersten Heftes nachdachte, beim Anblick eines Hundes, der durch den Raum lief, die Tische anrempelte und so die Gläser und Flaschen auf den Boden stürzen ließ, laut "Kladderadatsch" rief. Ob es wirklich so war ist fraglich, denn "Kladderadatsch" war damals der vor allem in Berlin gebräuchliche Ausruf für "Zusammenbruch" und so erschien ihm - angesichts der Zerstörung des alten Systems im spätfeudalen Absolutismus, zu dessen Synonym Preußen geworden war - diese Bezeichnung ein passender Titel für ein satirisches Blatt.

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