25.4.15

[ #bildende-kunst ] POP statt PROP

Vom Sozialistischen zum Kapitalistischen Realismus. 

Kunstgeschichte geschrieben hatte bereits die Aktion von Gerhard Richter und Konrad Lueg am 11. Okt. 1963 im Düsseldorfer Möbelhaus Berges mit dem sie den Stilbegriff des "Kapitalistischen Realismus" begründeten.


Gerhard Richter und Konrad Lueg inszenieren 1963 in dem Düsseldorfer Möbelhaus das Ereignis "Leben mit Pop. Eine Demonstration für den Kapitalistischen Realismus". Die Künstler sitzen selbst unbeweglich auf dort angebotenen Möbeln in der Art von Plastiken auf Sockel gestellt, ihre natürlichen Abstände voneinander werden vergrößert, um so ein Ausgestelltsein zu verwirklichen. Dazu läuft der Fernsehapparat, der pünktlich um 20 Uhr mit Beginn der Aktion die Tagesschau zeigt, dann den Beitrag "Die Ära Adenauer".

Das Konzept der Aktion lautet: Ausstellen des gesamten Möbelhauses ohne Veränderung. In separatem Ausstellungsraum als Komprimierung der Demonstration: Aufstellung eines durchschnittlichen Wohnzimmers in Funktion, d. h. bewohnt; dekoriert mit den jeweiligen Utensilien, Speisen, Getränken, Büchern, Hauskram und den beiden Malern. Zur Eröffnung um 20 Uhr fand dann die "Demonstration" statt, in deren Verlauf die Besucher in Gruppen nach Nummer aufgerufen und eingelassen werden.


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