7.6.14

[ #citoyen ] Das Salz des aufrechten Ganges

1930 startet Mahatma Gandhi eine Kampagne des zivilen Ungehorsams und ruft zum Salzmarsch gegen das britische Salzmonopol auf. 

Die britische Regierung reagiert hilflos auf die perfekt inszenierte Kampagne. Als Gandhi schließlich eine Handvoll Salzkristalle vom Strand aufhebt, waten ab da Menschen mit Pfannen ins Meer und gewinnen dem kolonialen Regierungsverbot zum Trotz das wertvolle Mineral. Über 60.000 Menschen werden verhaftet. Gandhi agitiert im Gefängnis weiter. Mit einem Hungerstreik kämpft er für die Rechte der "Parias" ("Unberührbare"), Indiens niedrigste Kaste. Als die Briten ihn vorzeitig entlassen und ihn zu einer Konferenz über die Unabhängigkeit Indiens einladen, erscheint Gandhi in London in Sandalen und Lendenschurz. Die Gespräche bleiben ergebnislos.


In Indien setzt sich Gandhi für ein friedliches Miteinander von Hindus und Muslimen ein. Doch als die Briten den indischen Subkontinent nach dem Zweiten Weltkrieg in die Unabhängigkeit entlassen, teilen sie ihn in zwei Staaten: die mehrheitlich hinduistische Indische Union und die muslimische Republik Pakistan. Es kommt zu Massakern und großen Fluchtbewegungen: Moslems verlassen Indien, Hindus fliehen aus den Gebieten des heutigen Pakistan und Bangladesh. Gandhi versucht, die Gewalt mit seiner moralischen Autorität zu beenden. Wieder tritt er in den Hungerstreik. Auf die Nachricht vom drohenden Tod ihres Idols reagieren die Massen. Gemeinsame Prozessionen von Hindus und Muslimen erscheinen an seinem Lager. Doch dann wird im Januar 1948 auf sein Haus ein Bombenanschlag verübt. Zehn Tage später wird Gandhi am 30. Januar im Alter von 79 Jahren von einem fanatischen Hindu erschossen. Hunderttausende nehmen an der Bestattung von Gandhis Asche in den Fluten des Ganges teil.

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