17.8.15

[ #musik ] Zivile und musikalische Konfrontationen

Berühmt ist Gottfried von Einems Rauswurf aus den Salzburger Festpiele-Direktoriums im Dezember 1951 wegen seiner erfolgreichen Fürsprache für Bertold Brecht für eine Einbürgerung in Österreich.

Stets ist auch Gottfried von Einems Bestreben, "seine Musik zu schreiben", egal ob diese Teilen seines Publikums als zu modern oder wiederum anderen als zu konservativ erscheint.


In seinem kompositorischen Schaffen errangen vor allem seine Opernkompositionen größeren Bekanntheitsgrad, wie "Der Prozess" nach Franz Kafka (Uraufführung Salzburg 1953) oder "Der Besuch der alten Dame" nach Friedrich Dürrenmatt (Uraufführung Wien 1971). Gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lotte Ingrisch als Librettistin entstanden die Mysterienoper "Jesu Hochzeit" (1980) und das Spätwerk "Der Tulifant" (1990). Wegen seiner Mysterienoper "Jesu Hochzeit" kommt es zu öffentlichen Konfrontationen, denen Einem nicht ausweicht, sondern sich mit Selbstbewusstsein stellt. 1995 erscheint Einems Autobiographie "Ich hab‘ unendlich viel erlebt".


In den letzten Jahren schrieb er zumeist die Musik zu Librettotexten seiner zweiten Frau, der Schriftstellerin Lotte Ingrisch aus Wien. Sein letztes Werk, ein "Tier-Requiem" ebenfalls nach Texten von Ingrisch, war im Juni 1996 in Wien erfolgreich uraufgeführt worden. Der Künstler, der neben Opern auch noch Ballette, Chor-, Orchester- und Kammermusik sowie Lieder komponierte, gilt sowohl in seinem Opernschaffen als auch in seinen Instrumentalwerken als ein Vertreter der gemäßigten Moderne.

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