3.6.14

[ #literatur ] Buchreligion. Die Schrift als göttliches Werk.


Der Begriff Buchreligion bezeichnet Religionen, die eine Heilige Schrift besitzen und diese in schriftlicher Form festgehalten haben. Der Begriff ist in wesentlichen Teilen vom Islam  (arbisch: ‏أهل الكتاب‎ ahl al-kitab) und dessen Religionsverständnis geprägt.  Im traditionellen islamischem Recht waren die Anhänger dieser Glaubensgemeinschaften Schutzbefohlene der Muslime, sogenannte Dhimmis.

Gotthold Ephraim Lessing. Gotthold Ephraim Lessing interessierte sich zeitlebens auch für den Islam, von dem damals noch wenig bekannt ist. Er übersetzte die Werke, die über die arabische Welt informierten: "Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen" (1753; franz. 1750) und Voltaires Aufsätze über Mohammed und die Geschichte der Kreuzzüge; den letzteren hatte er eigens aus dem "Mercure de France" herausgesucht.


Primär ist Lessing der Tradition der Toleranzforderung in den drei Buchreligionen Judentum, Islam und Christentum nachgegangenen, mit geradezu terminologischer Exaktheit spiegeln sich seine Funde und Ergebnisse in seinem dramatischen Gedicht "Nathan der Weise".

Im Drama "Nathan der Weise" spricht Lessing ein in der Aufklärung zentrales Thema an, nämlich den Gedanken der Toleranz und Wahrhaftigkeit der Religionen. Geradezu vorbildlich aufklärerisch ist diese Antwort des Pastorensohns auf die Streitfrage, welche der drei Religionen - Judentum, Christentum, Islam - Gott wohlgefälliger sei: alle - oder keine.

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