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11.7.23

[ #menschenrecht ] Martin Luther King's "I Have A Dream"- Speech


Die Rede von Martin Luther King vom 28. August 1963 in Washington D.C. vor mehr als 250.000 Menschen wird zu den Meisterwerken der Rhetorik gezählt. 



Er "träumte" von einer Welt, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder Religion: Martin Luther King - "I have a dream".
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22.6.20

[ #geschichte ] Gustav Landauer: Ein Anarchist in Bregenz


Gustav Landauer wohnte in den Jahren 1894/95 zeitweise in Bregenz.

In Karlsruhe stellt das Bezirksamt Gustav Landauer am 15. Oktober 1894 einen Reisepass „auf die Dauer von drei Jahren zum Zwecke des Aufenthaltes im Ausland“ aus.

Unmittelbar darauf meldet das Bezirksamt dem badischen Innenministerium, dass sich Landauer mit seiner Familie in Bregenz niederlassen wolle, und macht gleichzeitig der Bezirkshauptmannschaft in Bregenz „geeignete Mitteilung“ über die Persönlichkeit des Passinhabers. Am 20. Oktober geht diese Mitteilung bei der Bezirkshauptmannschaft ein und wird sogleich an den örtlichen Gendarmerieposten weitergeleitet. Landauer ist mit Margarethe Leuschner und der gemeinsamen Tochter Charlotte Clara bereits am 16. Oktober in Bregenz eingetroffen.


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3.1.16

[ #krieg ] Die Mythen des 3.Jänner 1647: Zwischen Occupy und Klushund

Ein Stumme (!) als Opernheldin. Eine Occupybewegung. Ein Robin Hood. Ein neuer Staat. Ein Verräter und ein schwarzer Hund.

Ein Steueredikt des Spanischen Vizekönigs von Neapel vom 3.Januar 1647 führt für Masaniello zu einer zehntägigen Karriere als Anführer einer Occupybewegung. Er wird zwar gemeuchelt aber die Vertonung seines Aufstandes in der Oper "La Muette de Portici" durch Daniel-François-Esprit Auber führt 1830 zu einem neuen Staat: Belgien.

Just an jenem für Neapel so bedeutsamen Tag, dem 3. Januar 1647 ließ der schwedische Oberbefehlshaber General Gustav Wrangel zum Angriff auf Bregenz blasen und Vorarlberg plündern. Der Wert der Beute sei enorm gewesen. Die Sage vom Goldenen Kegelspiel in Hohenems (Klushund) deutet ja eben auch darauf hin.

Die Besatzung und der Raubzug waren nur von kurzer Dauer. Weniger wegen der Wehrhaftigkeit der Vorarlberger, sondern der allgemeinen Kriegscmüdigkeit. Schon am 18. Februar 1647 wurde in Osnabrück der kaiserlich-schwedische Vorvertrag zum Westfälischen Frieden unterzeichnet. Bevor sich die Schweden allerdings wieder aus Vorarlberg zurückzogen, sprengten sie das Schloss Hohenbregenz.


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18.8.14

[ #literatur ] Kriegstrümmer eines Heimkehrers.

Als Heinrich Böll im September 1945 aus französischer Kriegsgefangenschaft nach Deutschland heimkehrt, besitzt er - wie viele Millionen andere Kriegsheimkehrer – fast nichts mehr. 


Aber der Kriegshasser trägt in all dem Leid, dem er als Wehrmachtssoldat an der Front und als Hilfsarbeiter in den Trümmerfeldern seiner Heimat begegnet, eine Leidenschaft in sich, die überlebt hat: Er will schreiben, schreiben Tag und Nacht. Zuerst muss er Schutt räumen, am Wiederaufbau mittragen und kann dabei kaum seine eigene Familie ernähren. Doch es wird für ihn eine Frage der Moral, die Grauen des Krieges und die harten Nachkriegsjahre realitätsnah zu beschreiben. Er schildert die psychisch-seelischen Verstümmelungen derjenigen, die den Krieg überlebt haben und wird als Chronist der schweren Nachkriegsjahre weltberühmt. "Ich wusste, dass der Krieg niemals zu Ende sein würde, niemals, solange noch irgendwo eine Wunde blutete, die er geschlagen hat." Auch er selbst hat den Krieg nie vergessen.


Heinrich Böll zählt zu den wichtigsten und meistgelesenen deutschen Autoren nach 1945. Mit seinen zahlreiche Essays, Reden und Interviews hat Heinrich Böll ein herausragendes Werk hinterlassen. Romane wie "Ansichten eines Clowns" oder "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" machten ihn und sein gesellschaftliches Engagement unverwechselbar. Immer wieder thematisierte Böll in Werken wie "Wo warst du Adam?" oder "Und sagte kein einziges Wort" den selbst miterlebten Zweiten Weltkrieg und hält der geschichtsverdrängenden Nachkriegsgesellschaft den Spiegel vor. Seine frühen Kurzgeschichten (Wanderer, kommst du nach Spa ...) und ersten Romanversuche (Wo warst Du, Adam?) versuchen die katastrophischen Erfahrungen von Krieg und Nachkriegszeit und die Suche nach Überlebensstrategien in eine lakonische Erzählsprache umzusetzen; später gelten sie als exemplarisch für die sogenannte "Trümmerliteratur".


In den Romanen der fünfziger und frühen sechziger Jahre suchen Bölls sympathisch-durchschnittliche Anti-Helden nach Möglichkeiten des "richtigen Lebens" in einer Gesellschaft, die von Konsumzwängen, Bürokratie, kirchenamtlicher Scheinheiligkeit und der Last einer kollektiv verschwiegenen Nazi-Vergangenheit geprägt war. Diese Problematik bestimmt den Familienroman "Billard um halbzehn" (1959) wie den Monologroman "Ansichten eines Clowns" (1963), den man als "Generalabrechnung mit dem CDU-Staat" charakterisiert hat. Der Stoff, aus dem er seine Kurzgeschichten, Romane und Hörspiele schuf, war seine zeitgenössische Umwelt. So spielen fast alle seine Romane und Kurzgeschichten im Rheinland, in dem Böll sei Leben verbrachte. Auch sind fast alle Personen seines Werks Katholiken, wenn diese mitunter auch zweifelhafte Motivationen haben, zur Messe zu gehen.

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30.6.14

[ #politik ] Kaputte Typen denunzieren.

Am 22. Mai 1979 schrieb der SED-treue Schriftsteller Dieter Noll (an den Genossen Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker) und denunzierte Stefan Heym zusammen mit Joachim Seyppel und Rolf Schneider im "Neuen Deutschland" als "kaputte Typen", "die mit dem Staatsfeind kooperieren, um sich billige Geltung zu verschaffen." Die Aktion erweist sich als von langer Hand gelenkt.

"Gegen den Bürger Stefan Heym wurde am 22. Mai 1979 vom Stadtbezirksgericht Berlin-Köpenick wegen Verstoßes gegen das Devisengesetz eine Geldstrafe in Höhe von 9000 Mark ausgesprochen." Dies berichtete die Berliner Zeitung nur einen Tag später in der Kriminalspalte vor der Meldung "Einbrecher in Untersuchungshaft". Der Grund für diese Kriminalisierung war der Umstand, dass Stefan Heym den Roman "Collin" im Frühjahr in der Bundesrepublik veröffentlichte, ohne die DDR-Staatsmacht um Erlaubnis zu bitten. Der DDR-Autor Stefan Heym greift in diesem Roman massiv die stalinistische DDR-Vergangenheit und ihre Verdrängung an.



Die literarischen Ergüsse von Dieter Noll auszugsweise: "Einige wenige kaputte Typen wie die Heym, Seyppel oder Schneider, die da so emsig mit dem Klassenfeind kooperieren, um sich eine billige Geltung zu verschaffen, weil sie offenbar unfähig sind, auf konstruktive Weise Resonanz und Echo bei unseren arbeitenden Menschen zu finden, repräsentieren gewiss nicht die Schriftsteller unserer Republik. Die Partei kann auch überzeugt sein, dass die überall in den Betrieben arbeitenden Menschen unseres Landes die Maßnahmen unserer Regierung billigen und kein Verständnis dafür aufbringen, wie da ein kleiner Klüngel von so genannten Literaten verzweifelt von sich reden machen will, indem er sich vor den Karren des Westfernsehens spannen lässt oder die Partei mit unverschämten offenen Briefen traktiert."

Zivilcourage. Stefan Heyms Leben widersetzt sich allen Einordnungen, er war weder Dissident noch Anhänger der SED. Als unabhängiger Marxist versuchte er, seinem eigenen Programm zu folgen und das schon vor 1933. Nachdem er 1933 vor den Nazis geflohen war und nach einer sehr erfolgreichen Karriere in den USA, zuerst in der Armee im Kampf gegen die Nazis und dann als Journalist, verließ er die USA während der McCarthy-Zeit und siedelte in die DDR über. Nach längerer Bedenkzeit gewährte ihm die Ulbricht-Regierung Asyl und verlangte dafür Loyalität. Dieses Zögern entstammt dem Verdacht, dass sich Kommunisten mit Amerikaerfahrung als zu unabhängig erweisen könnten – ein Verdacht, der sich als nicht ungerechtfertigt erwies, wie man sehen konnte.

Als das älteste Mitglied des erstmals neu gewählten (gesamtdeutschen) Bundestages auf der Liste der PDS hatte Heym nun die Ehre, die erste Sitzung des neuen Bundestages am 10. November 1994 zu eröffnen. Heym machte deutlich, dass er sich als Repräsentant aller Parteien sah und dass seine Rede keine Konfrontation hervorrufen würde. Stolz bezog er sich in seiner Rede auf den Sozialdemokraten Willy Brandt und die Kommunistin Clara Zetkin, Alterspräsidentin des letzten demokratisch gewählten Reichstags von 1932.

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29.6.14

[ #geschichte ] Organ der Demokratie

Karl Marx kehrte als Redakteur  nach den Märztagen von 1848 an den Rhein zurück und konnte vom 1. Juni des Revolutionsjahres 1848 an die Neue Rheinische Zeitung herausbringen, zusammen mit Heinrich Bürgers, Ernst Dronke, Friedrich Engels, Georg Weerth und den Brüdern Ferdinand und Wilhelm Wolff. 

Es war kein journalistisches Projekt sondern ein politisches, sozialistisches und nannte sich "Organ der Demokratie". Am 1. Juni 1848 erschien die erste Ausgabe der Neuen Rheinischen Zeitung. Sie hatte ein weit verzweigtes Korrespondentennetz und wurde binnen kurzem mit einer für die Zeit ungewöhnlich hohen Auflage von nahezu 6000 Exemplaren zu einem der angesehendsten Presseorgane in ganz Deutschland.


Möglich wurde 1848 das Erscheinen der Neuen Rheinischen Zeitung durch die Aufhebung der Pressezensur im Zuge der Märzrevolution von 1848 in den deutschen Staaten. Die Pressezensur konnte nicht mehr in der gewünschten Weise greifen, daher griff man zur Abschiebung. Eine Technik, die auch heute nicht unbekannt sein dürfte. In der letzen Ausgabe berichtet darüber Karl Marx: "Am 16. Mai wurde ihrem Redakteur en chef Karl Marx folgender Regierungswisch mitgeteilt:

"In ihren neuesten Stücken (!) tritt die "N[eue] Rh[einische] Z[eitung]" mit der Aufreizung zur Verachtung der bestehenden Regierung, zum gewaltsamen Umsturz und zur Einführung der sozialen Republik immer entschiedener hervor. Es ist daher ihrem Redakteur en chef, dem Dr. Karl Marx, das Gastrecht (!), welches er so schmählich verletzt, zu entziehen, und da derselbe ein Erlaubnis zum ferneren Aufenthalt in den hiesigen Staaten nicht erlangt hat, ihm aufzugeben, dieselben binnen 24 Stunden zu verlassen. Sollte er der an ihn ergehenden Aufforderung nicht freiwillig Genüge leisten, so ist derselbe zwangsweise über die Grenze zu bringen."

Köln, den 11. Mai 1849
Königl. Regierung
Moeller

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26.6.14

[ #philosophie ] "Kann der Mensch die Geschichte selbst in die Hand nehmen?"

"Kann der Mensch die Geschichte selbst in die Hand nehmen?", fragt Günter Gaus den Rudi Dutschke in einem in der Zwischenzeit als "legendär" verstandenen Fernsehinterview vom 3. Dezember 1967 und Rudi Dutschke antwortet, ohne lange zu überlegen: "Er hat sie schon immer gemacht. Er hat sie bloß noch nicht bewusst gemacht. Und jetzt muss er sie endlich bewusst machen."

YouTube: Günter Gaus:  Interview mit Rudi Dutschke (3.12.1967)

Ein denkwürdiges Interview, welches Günter Gaus mit dem damaligen Studentenführer Rudi Dutschke führte. Rudi Dutschke, Jahrgang 1940, Mitglied der sozialistischen Studentenbewegung, nimmt Stellung zum parlamentarischen System, zu den Instrumenten der "Herrschaft", zur NPD, zur Nato und zur Religion. Dagegen setzt er seine Vorstellungen einer freien Gesellschaft: Organisationen ohne Berufspolitiker, ohne "Apparat", bewußte Kontrolle der Geschichte durch die Menschheit. Günter Gaus stellt Fragen zur sozialistischen Studentenbewegung und zu Dutschkes Revolutionsbegriff.

Rudi Dutschke (*7.3.1940 - †24.12.1979). Er gilt als herausragende Persönlichkeit der deutschen 1968er-Bewegung. Der Soziologiestudent engagierte sich als Mitglied des Sozialistischen Studentenbundes (SDS) gegen die Große Koalition von CDU/CSU und SPD. Er faszinierte durch rhetorische Fähigkeiten und eine ausgeprägte ideologische Festigkeit.

Er nahm am Hungerstreik für den festgenommenen Kommunarden Fritz Teufel teil und beteiligte sich an einer öffentlichen Diskussion mit dem Sozialwissenschaftler Herbert Marcuse. Dutschke gestaltete auch die Anti-Springer-Kampagne mit, die die Enteignung des Verlagshauses von Axel Springer zum Ziel hatte, dessen umstrittener Boulevard-Journalismus als Haupthindernis für gesellschaftliche und politische Erneuerungen galt. Doch distanzierte sich Dutschke klar von terroristischen Anschlägen, die er als "Zerstörung der Vernunft" bezeichnete. Von einem Attentat, bei dem er 1968 verletzt wurde, erholte sich der unbequeme Intellektuelle nie: Dutschke verstarb mit nur 39 Jahren an den Spätfolgen.

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