13.2.14

[ #musik ] Tu felix Austria nube!

Reinhard Keisers Oper "Der Tempel des Janus" projiziert politische Intrigen mit Rückgriff auf die römische Geschichte auf die menschliche Ebene. 

Tiberius und Agrippina, das Liebespaar soll aus Gründen dynastischer Machterhaltung auseinander dividiert und mit neuen Partnern neu koaliert werden. Sie seien ein heimliches Zwillingspaar enthüllt die die Intrigenfäden spinnende Kaiserin Livia ihrem amtsmüden Gatten Augustus am Ende. Der nämlich möchte seine Macht an Tiberius weitergeben, den Sohn aus erster Ehe seiner Frau. Aber damit die Macht in der Familie bleibt, soll Tiberius des Augustus Tochter ebenfalls aus einer früheren Ehe, Julia, heiraten, eine ebenfalls eher aufs Intrigen-Spinnen erpichte junge Dame.


"Tu felix Austria nube!" Der zynische Wahlspruch der zu Keisers Zeiten regierenden Habsburger zum Heiraten unter dem Aspekt des Machterhalts und über die seelischen Befindlichkeiten der Menschen in diesen Ämtern hinweg ist zu seiner Zeit ein höchst aktuelles Thema, das Mitempfinden der Opern-Autoren groß mit den Betroffenen. Tiberius, der künftige Kaiser, wird als Kaiser ohne seine Geliebte Agrippina an seiner Seite ein unglücklicher Mensch bleiben. Das Unglück des Herrschenden an der Spitze wird zu dem der gesamten Nation.


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