Da er jedoch einen fähigen Vertreter, Johann Ernst Bach, für seine Abwesenheit bestellt hatte, übte das Konsistorium Nachsicht, nahm aber die Gelegenheit zum Anlass ihm vorzuhalten: "dass er bisher in den Choral viele wunderliche variationes gemachet, viele frembde Thone eingemischet, dass die Gemeinde darüber confundiret (vgl. "konfus", verwirrt) worden" auch habe er erst "gar zu lang gespiehlet, nachdem ihm aber vom Herrn Superint deswegen anzeige beschehen, währe er gleich auf das andere extremum gefallen, vnd hätte es zu kurz gemacht".
Doch nicht genug. Es wird ihm auch vorgehalten, eine "frembde Jungfer" auf die Empore geführt zu haben. Bei ihr handelt es sich offenbar um seine Cousine Maria Barbara, die er auch am 17. Oktober 1707 ehelicht. Barbara wird auch seinen nächsten Job einfädeln. Die Arnstädter waren offenbar mit dem überaus gut bezahlten Bach nicht zufrieden und umgekehrt auch. 1707 war in der freien Reichsstadt Mühlhausen die Organistenstelle an der Kirche St. Blasius frei geworden. Der Mühlhäuser Ratsherr Johann Hermann Bellstedt leitete die Neubesetzung der Stelle. Maria Barbara Bach war mütterlicherseits mit ihm verwandt, so dass man annehmen kann, dass Johann Sebastian Bach durch familiäre Kontakte das neue Amt gesichert wurde.
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- 23.1.16 [Letzte Aktualisierung, online seit 20.2.13]
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