21.1.16

[ #film ] Paßgeschichten: Orden statt Aufenthaltsgenehmigung

1994 kehrte der Schauspieler Leon Askin im 87. Lebensjahr aus dem Exil nach Wien zurück. Erst nach einer Berufung erteilte das Innenministerium dem 87jährigen aus Wien stammenden Schauspieler Leon Askin eine Aufenthaltsgenehmigung in Wien. 

Der Magistrat hatte den Antrag eines Formfehlers wegen abgewiesen. Und das einen Monat nachdem der 1938 von den Nazis vertriebene Askin einen hohen Wiener Orden erhalten hatte.



An der österreichischen Grenzstation in Feldkirch wird Askin 1938 noch aus dem Zug geholt und von zwei deutschen Gestapo-Leuten verhört. "Wohin fahren Sie?", schnauzte ihn der eine an. Er hatte ziemliche Angst, es gelang ihm aber ruhig zu antworten: "Nach Hause!" - "Was heißt nach Hause?" schrie der Gestapobeamte. Er zeigte ihm seinen Pass, wo als Wohnort noch immer "3, Rue Dobropol, Paris 16ième" stand.
"Das sind die komischen Zufälle, die einem das Leben retten. Ich bin ein schlamperter Wiener - und Wien hat mir das Leben gerettet - meine schlamperte Wienerei." resümierte darüber Leon Askin in seiner Biografie.
Diese "Schlamperei", seinen Wohnort im Pass nicht zu ändern, dürfte Leon Askin tatsächlich das Leben gerettet haben.

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