Jeanne d'Arc, das ist der Stoff aus dem die Dramen sind - dies lässt sich sicherlich behaupten, wenn man die Lebensumstände dieser Heiligen betrachtet: ein schwachsinniger König, Mord im Herrscherhaus, hundert Jahre Krieg, himmlische Stimmen, Verrat, Inquisition, Prozess, Scheiterhaufen.
Weit über 2000 Werke zählt man in der Literatur, die sich mit der Geschichte des lothringischen Bauernmädchens befassen. Ihre außergewöhnliche Bedeutung hat Jeanne d'Arc, Johanna von Orléans, Jungfrau von Orléans für Historiker, Theologen und vor allem Schriftsteller.
Wissenschaftliche Thesen, psychologisierende Deutungen, Spott- und Verherrlichungsgedichte, Dramen - im deutschen Sprachraum ist Schillers "Die Jungfrau von Orléans" das bekannteste - und vieles mehr folgten in großer Zahl. Ihre "Heldentaten", der Prozess und ihre Religiosität gingen in die Weltliteratur ein, z. B. in Dramen wie "Die Jungfrau von Orleans" (1801) von Friedrich von Schiller, "Saint Joan" (1923, Die heilige Johanna) von George Bernard Shaw und "L’Alouette" (1953, Jeanne oder die Lerche) von Jean Anouilh. Der französische Komponist Arthur Honegger griff den Jeanne-d’Arc-Stoff in seinem Oratorium "Jeanne d’Arc au bucher" (1938, Johanna auf dem Scheiterhaufen) auf. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain schrieb die Biographie "The Personal Recollections of Joan of Arc" (1896, Persönliche Erinnerungen an Jeanne d’Arc), und Voltaire gedachte ihrer in seinem Erzählgedicht "La pucelle d’Orléans" (1755, Die Jungfrau von Orleans); freilich ist sie dort in Zeiten der Aufklärung nur eine derbe Magd, die den Männern als Lustobjekt dient und um ihre Unschuld kämpfen muss.
Bertolt Brecht setzt sich gleich in drei Werken mit der Jungfrau von Orleans auseinander. Am bekanntesten ist wohl "Die Heilige Johanna der Schlachthöfe", das zwar 1929 geschrieben aber erst 1959 zum ersten Male aufgeführt werden konnte.
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- [Naturfreunde Vorarlberg] Kulturwanderung: 6. Januar
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- 18.4.15 [Letzte Aktualisierung, online seit 6.1.14]
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