3.5.14

[ #geschichte ] St. Gallenkirch – Dachau.


Jura Soyfer hat keinen Pass und so wurden am 13. März 1938 Jura Soyfer und sein Freund Hugo Ebner beim Versuch, mit Skiern in die rettende Schweiz zu kommen, von vorauseilend dem Führer gehorsamen österreichischen Beamten in Montafon verhaftet. 

Ihre Vereidigung auf "den Führer" erfolgte aber erst am 18. bzw. 19.März 1939. Sein Freund Hugo Ebner wurde ebenfalls verhaftet, wiewohl er ein Visum in die Schweiz hatte. Sein Verschulden war, dass seine Jause in alten (schon vor dem "Anschluss" in Österreich durch den Ständestaat verbotenen) Gewerkschaftszeitungen eingewickelt war. Die beiden werden im Gemeindekotter in St. Gallenkirch festgehalten, am nächsten Tag nach Bludenz und schließlich am 16. März ins Landesgericht nach Feldkirch überführt. Und dort treffen sie als Mitgefangenen den Vorarlberger Altlandeshauptmann, Altbundeskanzler, Rechnungshofpräsidenten Dr. Otto Ender, der 1934 als Verfassungsminister für die autoritäre faschistische Ständestaatverfassung verantwortlich zeichnete.


Über die Gefängnisse in Bludenz, Feldkirch und Innsbruck kam Jura Soyfer ins KZ Dachau und wurde von dort am 23. September 1938 ins KZ Buchenwald transportiert. Im KZ Dachau schrieb er das berühmte "Dachau-Lied", das von Herbert Zipper vertont wurde. Als in Buchenwald Typhus ausbrach, wurde er als Leichenträger eingeteilt, infizierte sich mit Typhus und verstarb - bereits im Besitz eines US-amerikanischen Einreisedokuments - am 16.2.1939 an Typhus.

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