20.3.14

[ #musik ] Stumpfheit des Herzens.

Gemeint sind damit die von Andreas Raselius verfassten Choralbearbeitungen für das Kirchenjahr. Die Melodie liegt dabei meist im Sopran, was heute zwar üblich, damals aber noch die Ausnahme war. Die spätere Bezeichnung "Cantionale" für solche mehrstimmigen Ausgaben – zuerst für die handschriftliche Sammlung von Andreas Raselius 1588 - führte später zu der musikwissenschaftlichen Bezeichnung "Kantionalsatz".


Die Musik betrachtete er als Hilfsmittel in der Erziehung gegen "die Stumpfheit des Herzens". Doch Raselius komponierte nicht nur für die singende Gemeinde, sondern auch Chorwerke für fünf bis neun (!) Stimmen. Dabei nehmen die Vertonungen der sonntäglichen Evangelien einen breiten Raum ein. Seine Musik lebt aus dem Klang und Rhythmus der deutschen Sprache.

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