8.6.14

[ #musik ] Wagners Notlügen.

Richard Wagner war als "Alt-1848er" in München nicht gerade beliebt. Auch bei den Beamten nicht. 

Wohl auch weil Wagner das doppelte Gehalt eines Staatsekretärs bekam. Da passte das Gerücht eines ehebrecherischen Verhältnisses von Wagner mit der Ehefrau des Hofkapellmeisters Bülow, der auch etliche Wagneraufführungen dirigierte, wie die Faust aufs Auge. 1865 stellte deswegen die gesamte Ministerriege Ludwig ein Ultimatum: Entweder er jagt den Ehebrecher fort oder man tritt geschlossen zurück.


Wagner dementierte gegenüber Ludwig das Verhältnis mit Cosima und verlangte, dass er für ihn eine Ehrenerklärung in der Öffentlichkeit abgebe. Ludwig wollte ihm glauben und tat's, wiewohl alle Spatzen längst das Gegenteil von den Dächern pfiffen. Allerdings kam die Wahrheit denn doch ans Licht und Wagner musste wiederum kurzfristig als "Ehebrecher" in der Schweiz Quartier nehmen. Cosima hatte er übrigens während seiner Emigrantenzeit in Zürich, als er nach 1849 in den deutschen Staaten steckbrieflich gesucht wurde, kennen gelernt. Hans und Cosima von Bülow besuchten ihn dort auch am 31. August 1857 auf ihrer Hochzeitsreise.

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