4.3.14

[ #musik ] Neu Beginnen: Karl Amadeus Hartmann

Karl Amadeus Hartmann schreibt am 28. Jänner 1947: "Leider muss man feststellen, dass der Nazigeist bei uns noch überall blüht ... Leider ist der Hitlerismus ein Produkt des deutschen Volkes und nicht, wie man angenommen hat, einer kleinen verbrecherischen Clique ... überall hört man Naziphraseologien."

Neben seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen, das Bühnenwerke wie Orchester- und Kammermusik gleichermaßen umfasst, engagierte sich Karl Amadeus Hartmann in herausragender Weise für die Neue Musik des 20. Jahrhunderts. Während des Dritten Reichs verweigerte er sich den Nationalsozialisten, wurde mit einem Aufführungsverbot belegt und komponierte seine Musik fortan als "Gegenaktion", wie er es selbst bezeichnete.


Seine symphonische Tondichtung "Miserae" widmete er den Gefangenen des KZ Dachau: "meinen Freunden, die hundertfach sterben mussten", schrieb er in der Widmung des 1935 in Prag uraufgeführten Werkes. Darüber hinaus half er jüdischen Freunden und war Mitglied der Widerstandsbewegung "Neu Beginnen".

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