[ #geschichte ] Die Geburt eines merkwürdigen Homo Europaeus: Nicolas Chauvin

Der Rekrut "Nicolas Chauvin" ist eine extrem patriotische Figur aus dem französischen Lustspiel "La cocarde tricolore" von den Brüdern Cogniard und wurde einer angeblich real existierenden Person entliehen.

Auch ein auf Lithographien von Nicolas Toussaint Charlet (1792-1845; Maler und Lithograph, Chronist Napoleons und der "Großen Armee") dargestellter junger Soldat der Armee Napoleons I., der von blinder Begeisterung für den Kaiser erfüllt ist, trägt den Namen Chauvin. Nicolas Chauvin war unter Napoleon Soldat - bis zum bitteren Ende der "Grossen Armee". Er war in der Stadt des Käses, in Roquefort (F), um 1780 geboren worden. Er wurde mehrmals verwundet und fiel durch seinen Patriotismus auch Napoleon auf. So soll er mit 18 in die Armee eingetreten und 17-mal verwundet worden sein. Der mythische Superpatriot sei von Napoleon mit einem Schwert, dem roten Band und einer Pension von 200 Francs ausgezeichnet worden.

     

Hurrapatriotismus. Der abwertend gebrauchte Begriff Chauvinismus im Sinne eines "Hurrapatriotismus", eines übersteigerten Nationalismus oder scheinpatriotischen Fanatismus wird zumeist auf diese Gestalt des extrem patriotischen Rekruten Nicolas Chauvin aus einem Lustspiel "La cocarde tricolore" (Das dreifarbige Abzeichen) der Brüder Théodore und Hippolyte Cogniard zurückgeführt. Es handelt sich um eine am 19. März 1831 während der Eroberung Algiers durch französische Truppen (die französischen Militärs in Algerien spielten ihre eigene Posse) im Theater "Folies dramatiques" in Paris aufgeführte Lustspiel.

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6.5.14 [Letzte Aktualisierung, online seit 19.3.12 ]
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