20.1.16

[ #geschichte ] Stroh statt Kopf: Deutsche Burschenschafter mit uniformer Fasnachtskostümierung

Bis in die heutigen Tage hält sich ausgerechnet der feige Mörder und Bücherverbrenner Karl Ludwig Sand, als "Revolutionär". Am 20. Mai 1820 wurde er in Mannheim enthauptet.

Sein Attentat beförderte im Übrigen seine vorgegebenen Ideen nicht, sondern gab Anlass und Begründung zu freiheitsengenden Maßnahmen: Todesstrafe, eine allgemeine Pressezensur, Berufsverbot revolutionär gesinnter Lehrkräfte, die staatliche Überwachung der Universitäten und die Einrichtung einer Zentraluntersuchungskommission. Die Perversion aber:
Mit der damit bewirkten gesamtdeutschen Diktatur ist der von den Burschenschaftern geforderte "Einheitsstaat" bereits ein gut Teil Wirklichkeit gewordenen, traurige Wirklichkeit.
Auch nachfolgende gewaltbereite Politikbewegungen haben im Prinzip dieselbe Erfahrung machen müssen, wenngleich sie aus dem "Fall Sand" doch hätten lernen können. Aber wenn Gewalt in Sprache und Tat das Denken beherrscht, dann ist die Vernunft immer fern.


Ein Volk aus schlagenden und trinkenden Bierbäuchen. Die Burschenschaften sind bis heute im Kern reaktionär bis faschistoid geblieben, auch wenn sie sich selber in "konservative" und "liberale" unterscheiden. 1996/97 wurde eine der radikalsten Verbindungen des gesamten Verbandes, die Olympia Wien, zur Vorsitzenden Verbindung des Jahres 1996/97 gewählt.

In den 1960er Jahren war die Olympia Wien in Österreich verboten, weil sie für eine Serie von Bombenanschlägen auf italienische Einrichtungen in Südtirol in Verbindung gebracht wurde. Während ihres Verbandsvorsitzes 1989/90 schlug sie unter anderem vor, die Wiedervereinigung Deutschlands auf die Annexion Österreichs und großer Gebiete Polens "auszuweiten". Noch 2005 feierte man den pathologischen Mörder Karl Ludwig Sand dort als Vorbild mit "Kühne Tat (sic!) lebe! Frei ist der Bursch!" - Denn, "Der Geist lebt in uns allen, und unsre Burg ist Gott!" !


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