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Eine Publikumsjury wählte den besten Regisseur und den vergnüglichsten Film. Graf Volpi war es auch, der trotz seines frommen Amtes als Domprobst von San Marco auch als ihr Schutzpatron agiert hatte, als es einmal wegen lockerer Szenen auf der Leinwand aus Rom Ärger gab.
Die Kulturpolitik des faschistischen Italien hatte (trotz Zensur und Diktatur) vor der deutsch-italienischen Verbrüderung doch noch andere Intentionen denn die der dumpfen deutschgermanischen Nazis: So wurde das erste Festival in Venedig mit Rouben Mamoulians Hollywood-Produktion "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" eröffnet, ein Film, der im selben Jahr auch einen Oskar einheimste. Für das zweite Lido-Festival 1934 hatte der faschistische Graf und Domprobst Volpi gar fünfzehn sowjetische Filme an den Lido gebeten.
Zu einer Zeit, da der Eisenstein-Film "Panzerkreuzer Potemkin" bei den Nazis auf dem Index stand, in Vorarlberg selbst noch unter demokratischen Verhältnissen verboten war, spielte er im faschistischen Italien in Venedig. Die Initiativen zur Einrichtung einer "Mostra del cinema" gehen auf den Beginn der dreißiger Jahre zurück, als man verstärkt versuchte, international ein neues Bild von Mussolinis Italien zu schaffen: Nicht mehr als Schwarzhemden, sondern gebildet und kultiviert wollte man erscheinen, und die Periode der Gewaltanwendungen sollte darüber vergessen werden. Die "Mostra del cinema" war ein Statussymbol unter den repräsentativen kulturellen Ambitionen des Regimes und Ausdruck des Willens, Italien durch das Kino in das Zentrum der Weltöffentlichkeit zu stellen.
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- [ #NaturfreundeVorarlberg ] Kulturwanderung: 6. August
- [Google Search] Das Filmfestival der Schwarzhemden.
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- 13.8.14 [Letzte Aktualisierung, online seit 13.8.13]
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